Top
  >  Allgemein   >  Auszeit von der Reise in Hawaii

Der Wecker klingelt. Es ist 3 Uhr in der Nacht und wir müssen aufstehen, um vor unserem Flug noch in den bewachten Parkplatz einchecken zu können. Wir erachteten es als zu kritisch, Appa für 11 Tage in einer befahrenen Strasse stehen zu lassen. Nachdem wir das Auto abgegeben haben und zum Flughafen sind, ging die Reise auch schon los. Der Flug ging sechs Stunden und war ziemlich uninteressant, da das Flugzeug zum allergrössten Teil über das offene Meer fliegt. Als wir endlich aus dem Flughafen in Honolulu (Hawaii) gelaufen sind, und die feucht-warme und süss riechende Luft gespürt haben, waren wir ziemlich glücklich. Es erinnert an das Aussteigen eines Flugzeuges in Südostasien, wenn die auf mehrere Wochen begrenzten Urlaube starteten. Ein gutes und gewohntes Gefühl.

In den nächsten Tagen erkundeten wir die Hauptstadt Honolulu und die Insel Oahu, auf welcher sich dessen befindet. Wir haben sehr viel Zeit mit surfen verbracht und liebten den Surfshop, wo wir unsere Surfbretter gemietet haben. Jeden Tag ein anderes Surfbrett mieten und somit herausfinden, was am meisten Spass macht, war super für uns. Wir wollen zurück auf dem Festland sowieso ein Surfbrett kaufen und somit können wir ein bisschen besser einschätzen, was für uns Sinn macht!
Die Wellen im türkis blauen Meer waren perfekt und unter anderem auch extrem lang. Falls man die Welle erwischt hat, konnte man diese sicher etwa 30 Sekunden surfen, bis sie zu Ende war.  Wir haben ja schon vor Hawaii mit dem Surfen begonnen, aber eine solche Qualität der Wellen haben wir nicht annähernd erleben dürfen.

 Vom Preis her, war das Surfbrett mit 20 Dollar pro Tag auch echt ok. Im Gegensatz zu allem anderen auf dieser wunderschönen Insel. Die Preise, welche wir auf dem amerikanischen Festland schon sehr teuer fanden, waren hier noch einmal verdoppelt. Wir haben einen Tag einen Roller gemietet für 120 USD. Für ein Mietauto müssten wir schier das doppelte bezahlen, weil wir unter 25 Jahren alt sind. Ein Glace für 10 Dollar oder eine Ananas für 8 Dollar (obschon Ananas auf Hawaii wachsen). Eine Nacht im günstigsten Hotel in Honolulu hat 160 USD gekostet und zwei Betten in einem Hostel auf der Insel «Maui» hat 120 USD gekostet. Ein ziemlicher Schlag in unser Reisebudget. Wir haben uns am Anfang ziemlich über uns und unsere Entscheidung geärgert, nach Hawaii zu gehen. Allerdings haben wir dann entschieden die Zeit als «Ferien» auf unserer Reise zu geniessen, wenn wir schon solche Summen ausgeben.

Am Tag als wir mit dem Roller «Oahu» erkundet haben, konnten wir die Schönheit dieser Insel am eigenen Leibe erfahren. Der Roller den wir gemietet haben war ziemlich schnell -> Ich habe zwar eine Rollerprüfung aber damit dürfte ich solche starken Motoren nicht mal annähernd fahren – Den Roller haben wir trotzdem bekommen 😉 Wir haben den Tag begonnen, indem wir den botanischen Garten erkundet haben. Es war eher ein botanischer Wald als ein botanischer Garten, aber jedenfalls war dieser wunderschön. Wir haben einen Spaziergang durch dichten Urwald gemacht und kamen aus dem Staunen dieser Natur kaum mehr raus. Ich habe schon einige Regenwälder gesehen in Südostasien und Australien. Bis anhin kamen aber nur wenige an diesen dichten Wald in Hawaii heran. Wir fuhren weiter um die Insel herum und haben an einigen perfekt weissen Stränden mit azurblauem Meer angehalten und dort gebadet und ein paar Fotos gemacht. Nachdem Mittagessen haben wir die Runde fast fertig gemacht und sind noch an einem Ort schnorcheln gegangen. Im Gegensatz zu anderen Orten, wo wir tauchen waren, hat uns das Ganze allerdings nicht so wirklich beeindruckt. Wir kamen voller neuer Eindrücke zurück zum Hotel und sind noch in den Sonnenuntergang gesurft. Nach diesem wundervollen Tag soll es weiter auf die nächste Insel «Maui» gehen.

Im Hostel (für 120$ pro Nacht) in Maui angekommen, bekamen wir zuerst mal eine Tour durch das Areal bevor wir unsere Zimmer bezogen. Das coole an diesem Hostel ist, dass es jeden Tag eine geführte Tour gibt, bei welcher man gratis zu irgendeiner Sehenswürdigkeit auf der Insel mitfahren kann. Bezahlen muss man lediglich ein Trinkgeld für den Tourguide! Im Zimmer angekommen, traf uns zuerst mal der Schlag: Keine Fenster oder Klimaanlage und gefühlte 40 Grad in diesem Raum mit einer Luftfeuchtigkeit von 95 Prozent und 6 Betten. Schnell wieder raus in den Gemeinschaftsbereich. Nach ein paar kühlen Bieren im gemütlichen Tropenklima, haben wir auch schon erste Kontakte geknüpft. Wir haben uns in der Hostelatmosphäre sofort wohl gefühlt und die Gesellschaft sehr zu schätzen gelernt. Ansonsten reisen wir ja zu 95% allein herum im Büssli. Wir konnten auch wieder mal Deutsch sprechen, da ein Grossteil der Hostelgäste Deutsche waren. Ich hatte mir wahrscheinlich jeden Tag mindestens einen mittleren Rausch angetrunken, weil da waren ja noch die heissen Zimmer, die ich erwähnt habe. Die Situation im Zimmer war auch in der Nacht genau gleich und die einzige Möglichkeit dies auszuhalten war in alkoholisiertem Zustand und ohne Decke, wie ein Seestern auf der Matratze zu liegend.

Wir haben einige Hosteltouren mitgemacht und haben coole Ausflüge auf einen schönen Berg und einem Strand mit einer 10 Meter hohen Klippe unternommen, wo man runterspringen kann. Mit ein paar Deutschen zusammen haben wir auch zweimal ein Auto gemietet, wo wir die berüchtigte «Road to Hana» und einen Vulkan erkundet haben. Die Road to Hana ist eigentlich eine wunderschöne Küstenstrasse mit verschiedenen Sehenswürdigkeiten auf dem Weg und einem Nationalpark am Schluss, welcher eine coole Wanderung beinhaltet, welche zu einem Wasserfall führt. Auf dieser kleinen Tour haben wir auch Tobias kennengelernt, welcher vor Hawaii einen grossen Teil des Pacific Crest Trails gewandert ist. Es war erfrischend und lustig zu gleich, einmal Reisegeschichten von jemand anderem zu hören, welcher auf eine aussergewöhnliche Art herumreist. Ich habe Tobias zwar nur ein paar Tage lang gesehen, aber die Bekanntschaft hat trotz der kurzen Dauer, sehr viel Spass gemacht – Ich habe schon lange nicht mehr soviel gelacht beim Zuhören von verschiedensten Geschichten!

An unserem zweitletzten Tag auf Hawaii haben wir noch den «Haleakala» Nationalpark und dessen Vulkan mit unseren deutschen Freunden erkundet. Wir sind mit dem Auto von 0 auf 3055 Meter hochgefahren und haben unsere Wanderung von oben nach unten auf einem ca. 21 Kilometer langen Wanderweg begonnen. Schon kurz nach dem Start war man inmitten einer unglaublichen Mondlandschaft. Alle Steine und der Sand waren in verschiedenen Grau- und Schwarztönen -> anscheinend wurden an diesem Ort auch schon Filmszenen «auf dem Mond» gedreht. Die Zeit auf der Wanderung verging wie im Fluge und die Flora und Fauna hat sich schleichend verändert. Auf einmal waren einige tropisch-grüne Büsche in der Mondlandschaft zu sehen. Auf dem Weg zu einer 500 Meter hohen Felswand auf welche wir am Schluss noch aufgestiegen sind, wurde alles immer grüner. An der Felswand fühlte man sich dann wiederum, wie im Film «Avatar, Aufbruch nach Pandora», wo verschiedenste Pflanzen an der Felswand wuchsen. Fotos zeigen mehr als Worte:

Unsere Zeit in Hawaii endete und wir haben in den kurzen 10 Tagen zwar viel Geld ausgegeben, aber auch sehr viel schöne Sehenswürdigkeiten, Strände und einen Vulkan sehen dürfen. Ein Grund, warum wir überhaupt zu einer so qualitativen Reise gekommen sind, ist Pia, welche wir noch in Honolulu getroffen haben. Pia ist die Schwester von einem guten Freund von mir und hat bereits eine ziemlich lange Zeit in Hawaii verbracht. Dank einer ausführlichen Liste mit Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps, konnten wir uns raussuchen was uns am besten gefällt und so jeden Tag etwas cooles unternehmen. Vielen Dank dafür! Als Fazit würden wir sagen, dass uns dieser Bundesstaat der USA von der Kultur definitiv am besten gefallen hat. Dank der hohen dichte an «Einheimischen», welche nicht aus der USA migriert sind, sondern schon davor da gelebt haben, scheint noch viel der hawaiianischen Sitten und Traditionen erhalten zu sein. Natürlich kann ich aufgrund der kurzen Aufenthaltszeit nicht sagen, wieviel von diesen Sitten und Traditionen allein für den Tourismus abgehalten werden und was tatsächlich auch hinter den Fassaden gelebt wird, aber es scheint zumindest ziemlich authentisch. Landschaftlich sind die Inseln natürlich auch ziemlich attraktiv – Ich würde zwar behaupten, dass sie vieles mit anderen tropischen Inseln gemeinsam haben, trotzdem haben die dicht bewachsenen Hügel und Berge einen eigenhaften Touch, welcher definitiv sehenswert ist!

Als wir nach dem eher mühsamen Heimflug am Abend um 11 zurück bei unseren Van waren, ging dieser nicht mehr an… Juhee 😀 – Da nicht mal mehr die digitale Uhr im Bus geleuchtet hat, bin ich sofort davon ausgegangen, dass die Batterie leer ist. Mit Überbrückungskabel habe ich unsere Zweitbatterie angeschlossen und konnte so das Auto starten. Als das Auto lief habe ich die Kabel wieder an der normalen Batterie angeschlossen (Bei einem Diesel kann man die Batterie während der Fahrt abhängen ;). Wir sind noch ein wenig aus der Stadt gefahren bis zu einer Autobahn-Raststätte, wo wir dann geschlafen haben. Die abendliche Fahrt, hat die Batterie genügend aufgeladen, sodass das Auto am nächsten Morgen angesprungen ist. Die Batterie war aber ziemlich sicher beschädigt von dem Drama, also haben wir diese noch am gleichen Tag ausgetauscht. Am selben Tag sind wir noch bis nach San Diego zur mexikanischen Grenze gefahren, wo wir noch ein letztes Mal in den USA schlafen wollten.

Entschuldige den verspäteten Blogpost von Hawaii. Wir waren in Mexiko mit Reisen beschäftigt und hatten nicht soviel Zeit hier etwas zu schreiben 😉 Allerdings ist der nächste Blogpost schon geschrieben und dieser wird dann in zwei Wochen online gestellt! Cheers 😀

post a comment