Deutschland, Dänemark und ein Verspätetes Frachtschiff
Am 20. März war es soweit: Wir haben gegen den frühen Nachmittag unser Zuhause verlassen. Eine Delegation von ca. 15 – 20 Freunden hat uns bei einem Imbiss im Dorf verabschiedet. Nachdem wir uns auch noch von den Eltern verabschiedet haben, sind wir losgefahren 😉
Der erste Abend haben wir in Osterburken (irgendwo inmitten von Deutschland verbracht).. Es war ein spezielles Feeling jetzt endlich «On the Road» zu sein, welches wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz fassen konnten. Zu dieser Zeit haben wir dann auch mitbekommen, dass unser Frachtschiff ca. zwei Wochen Verspätung hat. Wir könnten das Auto zwar am gleichen Datum abgeben aber wir haben uns entschieden, Dänemark zu erkunden, anstatt in Hamburg herumzuhängen.
Am nächsten Tag ging es dann Richtung Grossburgwedel, welches schon recht weit im Norden von Deutschland ist. Da passierte schon unser erstes Malheur auf der Reise: Sandra hat ihren Rucksack mit dem Portemonnaie von Yannic auf der Frauentoilette liegen lassen. Dies haben wir dann auch bemerkt und der Rucksack war tatsächlioch noch da -> Leider ohne Geldbeutel.. Das ist kein Witz: Wir haben bereits am dritten Tag den Geldbeutel mit fast allen Kreditkarten verloren und wir haben uns auch dementsprechend wie Idioten gefühlt.
Ein wenig frustriert brachen wir also Richtung Dänemark auf und telefonierten mit verschiedenen Behörden (Polizei, Ordnungsamt, Ikea, Kreditkartenfirmen) um alles zu sperren und nach dem Portemonnaie zu suchen. Leider blieb die Suche bis auf weiteres ohne Erfolg..
Wir haben den Frust dann recht schnell hinter uns gelassen und haben mit der verbliebenen Kreditkarte das Beste daraus gemacht. Wir fuhren langsam aber sicher bis ganz in den Norden von Dänemark und haben die schönen Sanddünen und Strände bei ziemlich kühlen Temperaturen genossen.
Als es uns dann im Norden allmälich zu kalt wurde, sind wir wieder in den Süden runter gefahren. Eines Tages wurden wir dann von einer uns nicht bekannten Telefonnummer geweckt. Yannic ging ran und es wurde tatsächlich (nach mehr als einer Woche) unser Geldbeutel am Strassenrand wieder gefunden. Zwar ohne Geld aber dafür mit allen Karten. Wir konnten arangieren, dass der Geldbeutel an unsere Adresse in Hamburg geschickt wurde. Alle Kreditkarten haben wir natürlich ausgetauscht und diese werden uns jetzt nach Kanada gesendet.
In den nächsten Tagen sind wir also nach Hamburg gefahren und haben dort unseren Van geputzt und den ganzen Inhalt in alle vorhandenen Fächer und Kisten verstaut. Während der Verschiffung muss der Bus nämlich «Blickleer» sein. Leider hatten wir noch ca. einen Liter Benzin im Kocher und eine halbvolle Gaskartusche -> Wir haben zwar versucht diese Ressourcen sinnvoll zu nutzen und sehr viel Wasser für Tee zu kochen, aber ganz leer haben wir sie nicht geschafft. Also mussten wir den Rest sinnlos im Kocher verbrennen.
Am 30. März haben wir «Appa» dann also zum Hafenterminal gebracht und allen Papierkram erledigt. Leider durfte nur eine Person in den Hafen hinein. Yannic fuhr also in den Hafen, montierte die gefälschten Autonummern und führte die Abnahme durch das Hafenpersonal durch. Der Typ welcher den Van abnahm, rauchte einen Joint und witzelte, dass die Karosserie von unserem Bus sozusagen «Fabrikneu» seie 🙂
In den kommenden Tagen haben wir also Hamburge erkundet und haben uns die üblichen «touristischen» Sehenswürdigkeiten angesehen. Am Montag darauf sind wir dann erfolgreich in Kanada eingereist. Unser Gastgeber Youjie von Couchsurfing hat uns herzlich aufgenommen und uns weitergeholfen mit unseren Plänen in Halifax -> Da wir drei Wochen Zeit in einer verschlafenen Kleinstadt haben, werden wir nächste Woche einen (ca. einwöchigen) Hitchhiking-Trip auf eine nahgelegene Insel machen und uns da die Zeit vertreiben.
Der Van sollte theoretisch am 21. April in Halifax ankommen und sollte dann nach dem Wochenende abholbereit im Hafen stehen: Hoffen wir das Beste, dass dieser Termin eingehalten wird und wir dann unsere Reise in Kanada beginnen können.
Hier ist noch eine interaktive Karte, welche zeigt wo sich unser Schiff befindet:
Konrad Stocker
schöne Website. Wir haben euch vor ein paar Tagen im Pukaskwa NP (Kanada) kennengelernt und wünschen euch auf eurer Reise viele interessante Erlebnisse die wir gerne auf dieser Seite lesen werden.
Herzlich Konrad und Salome